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  • Jeder DJ muss sich bei der Arbeit an seinen Sets eine sehr wichtige Frage stellen, die sein weiteres Vorgehen bestimmt: Von welchem Medium soll die Musik gespielt werden?

    Diese auf den ersten Blick sehr einfache Frage ist von vielen Abhängigkeiten geprägt. Erstens: Nicht alle Medien sind ohne weiteres verfügbar, was sich auf den Umfang der Sammlung und die Zeit, die sie benötigt, um zu wachsen, auswirkt. Zweitens: Jedes Medium hat einen spezifischen, einzigartigen Klang. Drittens: Die Wahl eines bestimmten Mediums kann von einer Idee, bestimmten Vorstellungen über wirtschaftliche und musikindustrielle Fragen diktiert werden. All dies bedeutet, dass die Wahl eines bestimmten Mediums in der Regel nicht zufällig ist. Vor allem heutzutage, wo CDs immer noch sehr beliebt sind, Vinyl sogar Kultstatus hat und Kassetten ihre zweite Jugend erleben. Schauen wir uns also an, was Sie zur Auswahl haben.

    1. Vinyl

    Vinyl ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die Grammophonplatte und auch ein Symbol der DJ-Kultur. Dieser runde Tonträger hat meist einen Durchmesser von 30 Zentimetern und besteht aus Schellack, Ebonit oder PVC, also Polyvinylchlorid. Diese Schallplatten werden in der Regel in schwarzer Farbe hergestellt und zeichnen sich durch kleine Rillen aus, in denen die analoge Tonaufzeichnung untergebracht ist – daher die sehr populären Bezeichnungen „Vinyl“, „analog“ und „schwarze Schallplatte“ als Synonyme.

    Die Geschichte der Schallplatte reicht bis in die letzten Jahre des 19. Jahrhunderts zurück, und das Gerät, auf dem sie heute noch abgespielt wird, ist das Grammophon, eine kreative Weiterentwicklung des Phonographen. Die Personen, die stattdessen den erwähnten Phonographen verbesserten, waren Alexander Graham Bell und Charles Summer Tainter, die Gründer der American Gramophon Co. (später: CBS Columbia, die herrschende Phonographenfirma).

    Liebhaber der schwarzen Schallplatte schätzen vor allem ihren organischen, tiefen Klang sowie die verschiedenen Geräusche und das Knistern, die eine einzigartige Atmosphäre schaffen. Dieses Medium wird sowohl von Selektoren, die die Hip-Hop-Kultur fördern, als auch von Liebhabern der elektronischen Musik im weitesten Sinne bevorzugt. Es wird auch mit dem Phänomen des Crate-Digging in Verbindung gebracht, d. h. dem Durchsuchen von Läden auf der Suche nach unbekannten oder vergessenen Aufnahmen.

    2. CD

    CD wird auch als „Compact Disc“ oder – einfach ausgedrückt – als compact disc bezeichnet. Sie ist wesentlich kleiner als Vinyl (der Durchmesser beträgt 120 mm) und wird aus Polycarbonat hergestellt. Der wichtigste Unterschied liegt jedoch in der Art der Musikaufzeichnung, die bei der CD eine digitale Form angenommen hat. Die digitale Aufzeichnung wiederum wird mit Hilfe von optischem Laserlicht gelesen, was in den 1980er Jahren eine gewaltige Innovation darstellte und zu einer Revolution in der Welt der Musik führte. Denn diese Revolution brachte nicht nur wirtschaftliche Veränderungen mit sich, sondern vor allem auch kulturelle und soziale Veränderungen.

    Die CD war in der Herstellung extrem billig und gleichzeitig ein sehr kapazitätsstarkes Material, was dazu führte, dass sie in kurzer Zeit das Vinyl verdrängte und massenhaft in den Regalen der Geschäfte auftauchte. Interessanterweise war das erste Album, das in CD-Form veröffentlicht wurde, „The Visitors“ von ABBA aus Schweden, obwohl die ersten Abspielgeräte für diese Medien in Japan und erst später in Europa und Nordamerika erschienen. Heutige DJs verwenden Compact Discs sehr gerne, denn sie sind das Basismedium für populäre Musik, und außerdem kann man dank ihrer geringen Größe (im Vergleich zu Vinyl) eine große Sammlung mit in den Club nehmen.

    3. Kassettenband

    Das Tape mag in dieser Liste überflüssig erscheinen, aber das ist nur scheinbar so. Denn obwohl die Kassette lange Zeit unterschätzt und an den Rand gedrängt wurde, erfreut sie sich jetzt wieder großer Popularität – vor allem aufgrund einer gewissen Sentimentalität, die sie bei den heute Vierzig- und Dreißigjährigen auslöst. Es lohnt sich, an dieser Stelle an das Phänomen der Retromanie zu erinnern, das Simon Reynolds einmal beschrieben hat. Dabei handelt es sich um eine nostalgische Rückbesinnung auf Kulturgüter und Texte (Medien, Musikgenres usw.), die mit der eigenen Jugendzeit verbunden sind. Es überrascht nicht, dass die Kassette heute eine zweite Jugend erlebt, denn sie ist neben der CD das Symbol der 1980er und 1990er Jahre.

    Das in den 1960er Jahren weit verbreitete Medium wird heute von vielen unabhängigen Produzenten, meist aus der elektronischen Szene, genutzt, und mehr noch – immer mehr Menschen versammeln sich darum und bilden eine interessante Community, auch in Polen. Es gibt sogar spezielle Outlets, die Musik auf Tape herausbringen – und zwar in limitierter Auflage, um die Exklusivität zu erhöhen. Und obwohl es überraschend erscheint, gibt es auch DJs, die erfolgreich versuchen, die Kassettenkultur wiederzubeleben.

    Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass die Wahl des Mediums – obwohl äußerst wichtig – nicht das einzige Element ist, das den Erfolg einer Veranstaltung beeinflusst. Der gesamte Musikrahmen (einschließlich Visualisierungen, Licht und geeigneter Beschallungsanlage) ist wichtig und es lohnt sich, ihn Profis anzuvertrauen.